Die gelbe Innenstdatkarte hat schon ein paar jahre hinter sich, jetzt geht es in der Stadtpolitik rund und es werden rote Karten verteilt. Bei einem Blick auf die Innenstadtkarte zeigt sich eine bewegte Geschichte:
Foto: Stadtblatt, meinbezirk.at, 10.3.2010
zum Beispiel aus dem Jahr 2010, ORF Tirol Beitrag:
„Statt der Gratis-Parkstunde soll vermehrt auf die gelbe Innenstadtkarte gesetzt werden, erklärt die Leiterin des Innsbrucker Stadtmarketings, Sigrid Resch.
Gelbe Innenstadtkarte
Die Innenstadtkarte bekommen Kunden ab einen Einkauf von ca. 30 Euro, sagt Resch. Ab welchen Betrag der Gutschein von den Geschäftsleuten tatsächlich ausgegeben wird, hängt freilich vom Kaufmann ab. Der Gutschein gilt für eine halbe Stunde gratis Parken, oder als Einzelfahrschein für die IVB oder als Taxigutschein im Wert von einem Euro.“
oder aus dem Jahr 2015, Tiroler Tageszeitung:
„Wissen ist Trumpf. Das trifft im einen oder anderen Geschäft auch auf das „Kundenbindungsinstrument“ des Innsbrucker Innenstadtvereins, der „Gelben Innenstadtkarte“, zu. Zwar werde die Karte an Kunden vom Großteil der 180 teilnehmenden Betriebe fleißig ausgegeben, eine aktive Rolle der Kunden schade aber auch nicht, wie Vereinsobmann Thomas Hudovernik empfiehlt: „Die Leute sollen nach der Karte fragen.“
Seit rund 35 Jahren werde die Gelbe Innenstadtkarte angewandt, sagt Hudovernik. Ab einem Einkaufswert von 50 Euro bekommt man in den teilnehmenden Innsbrucker Betrieben diese Karte. Damit kann entweder eine halbe Stunde in den Innenstadt-Tiefgaragen gratis geparkt werden oder aber mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) eine Einzelfahrt unternommen werden. Möglich ist bis dato auch eine Anrechnung auf eine Taxi-Fahrt. Hierfür werde aber so gut wie gar nicht nachgefragt, weshalb Hudovernik eine Weiterführung des Taxi-Bonus in Frage stellt.“
aktuell geht es bei Thema gelbe Innenstadtkarte rund und die Politik verteilt rote Karten:
Beschreibung der Innenstadtkarte in der Servicebroschüre des Innenstadtvereins.
GR Markus Lassenberger: „Vizebürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer ist als Wirtschaftsstadträtin kläglich gescheitert.“
Utl.: Fraktion FPÖ-Rudi Federspiel übt scharfe Kritik an der Beendigung der Subventionierung der seit 30 Jahren bestehenden gelben Innenstadtkarte.
„Vizebürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer, die bereits in der letzten Regierungsperiode für den Bereich Wirtschaft der Stadt Innsbruck zuständig war, geht auch in der neuen Periode ihren eigenen Weg und tut alles um den Wirtschaftstreibenden zu schaden“, so äußert sich FPÖ-Klubobmann Markus Lassenberger in einem Statement. Grund dafür ist die Beendigung der Subventionierung der seit 30 Jahren bestehenden gelben Innenstadtkarte mit über 500.000 Einlösungen pro Jahr ohne ein Alternativsystem einzuführen.
„Die Innenstadtkarte stellt unbestritten ein wichtiges Instrument zur Kundenbindung und Belebung der Innenstadt dar. Scheinbar ist es nicht genug sich immer wieder gegen belebende Maßnahmen für die Wirtschaft auszusprechen, wie ehemals das Ö3 Weihnachtswunder, welches zu einem österreichweiten Erfolg wurde, oder zukünftig die Pacht für Gastgärten um hundert Prozent zu erhöhen“, hält Lassenberger fest. „All diese Maßnahmen schaden der Wirtschaft und in der Folge der Innsbrucker Bevölkerung. Es ist mehr als offensichtlich, dass Mag- Oppitz-Plörer gescheitert ist. Aus Sicht unserer Fraktion im Gemeinderat ist sie nicht mehr länger als Vizebürgermeisterin und Wirtschaftsstadträtin tragbar.“
Tiroler Tageszeitung, 23.11.2018:
Und die FW Tirol meint dazu:
FW-Tirol „Innenstadtkarte ist ein wichtiger Beitrag für die Wirtschaft.
Modifikationsmaßnahmen sind aber dringend nötig.“
FW-Tirol Obmann „Winfried Vescoli: „Die Diskussion über die Innenstadtkarte ist nicht überraschend gekommen. Vor allen unter Berücksichtigung der angekündigten nötigen Sparmaßnahmen durch Bürgermeister Georg Willi.“
Die gelbe Innenstadtkarte, die seit über 30 Jahren verteilt wird, bedarf dringender Modifikationsmaßnahmen, hält FW-Tirol Obmann Winfried Vescoli fest. Vor allem die Subventionsstruktur gehört klar offengelegt. Beteiligt sind an die Karte der Innenstadtverein, die Stadt Innsbruck, das Innsbruck Marketing und in diesem Zusammenhang auch die WK und der TVB.
„Neben den positiven Seiten, gab es bei der Innenstadtkarte aber auch immer wieder Problemfälle, vor allem bei der Verteilung.“, erinnert Vescoli an diverse Schlagzeilen. „Kunden mussten um die Karte nachfragen, in manchen Geschäften waren keine aufliegend usw.“, schildert Vescoli altbekannte negative Abläufe. Die FW-Tirol sieht daher die Wirtschaftsvertreter nicht nur aufgefordert mit Appellen die weitere Finanzierung zu sichern, sondern auch ein modernes und transparentes Konzept der Innenstadtkarte vorzulegen.
Der Innenstadtverein war durch die nötige Umstrukturierung der Geschenkmünzen sicherlich entsprechend ausgelastet, jetzt geht es gemeinsam mit den anderen Partnern ein inhaltlich und vor allem zukunftsweisendes Projekt zu realisieren, setzt Vescoli auf entsprechende Kreativität aller beteiligten.
Aber auch in Sachen Stadtpolitik sieht Vescoli Aufholbedarf. Der letzte Kontrollbericht dazu wurde im Gemeinderat 2013 abgehandelt. Vor einer Entscheidung über die möglichen finanziellen Einschränkungen bei der Innenstadtkarte müssen die Gemeindesratsmitglieder und somit die Bürger wohl umfangreich über den aktuellen Stand in Sachen Innenstadtkarten informiert werden. Dabei geht es um die Zahlen wie ausgegebene Karten, eingelöste Karten, jeweilige Beteiligung an den Kosten, vorhandene Restkarten usw.
FW-Tirol Obmann Winfried Vescoli abschließend: „Die Innenstadtkarte ist ein wichtiger und auch künftig weiterzuführender Beitrag für die Wirtschaft, gerade daher müssen aber notwendige Modifikationen durchgeführt werden.“